Archiv-Nr. 84W70 / Laufzeit: 5h 58min
So spricht der HERR: Eine Stimme wird in Rama gehört, Wehklage, bitteres Weinen. Rahel beweint ihre Kinder; sie will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder, weil sie nicht mehr sind.
Jeremia 31:15
Rahel, übersetzt “Mutterschaf” oder “Mutter des Lammes”, ist die Mutter der erscheinenden Welt. Wie kommt es, dass es bei der sich zeigenden Welt nicht zum Durchbruch kommt?
Der Vortrag beginnt bei den beiden Brüdern Jakob und Esau und der Segnung durch deren Vater Isaak. Rebekka wendet, wie es heißt, eine List an, um Jakob den Vorzug zu geben. Jakob wird auf seiner Flucht vor Esau in jeder Hinsicht mit der Zweiheit konfrontiert: Er überquert den doppelten Fluss, erhält zwei Frauen für die er 2 x 7 Jahre dienen muss und bekommt einen zweiten Namen.
Verborgene Einsichten gewährt die Erzählung, wenn man sie aus dem zwanghaften historischen Verständnis des “das war genau so!” befreit und die Sprache selbst erzählen lässt. So kommt der Name Laban doch von “lavanah” und weist auf den Mond hin, der ständigen Änderungen unterworfen ist und nur eine Seite zeigt, alles eindeutig machen will, so wie wir gerne festsetzen, wenn wir unter dem Gesetz sind und nichts von Liebe wissen. Jakob durchläuft diesen Prozess der Auseinandersetzung mit der Welt der Zweiheit. Weinreb zeigt uns mit der Besprechung dieser Geschichte, wie es möglich werden könnte, dass sich auch in unserem Leben die Hauptsache zeigt bzw. diese bei uns durchbricht, indem das Ewige durch uns im Diesseits erscheint. Dabei nimmt er auch Bezug auf Simson und Delila, sowie Joseph und sein Unverstanden-Sein von den anderen. Es wird nachvollziehbar, was das Weinen Rahels um ihre Kinder ist. Sie erscheint plötzlich in einem ganz neuen Licht und wird uns in unserem Erleben ganz nah.