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Hebräischkurs für Anfänger

Archiv-Nr. 72Z1 / Laufzeit: 45h 17min
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»Sie werden in einiger Zeit diese Sprache nicht mehr als fremde Sprache sehen, Sie werden mitlesen und mitverstehen können – das kommt schon spielend während des Kurses – die Absicht aber ist, dass Sie durch die Sprache einen Weg zum Verstehen überhaupt finden, einen Weg zur Einsicht in den Sinn des Lebens. Ich will also versuchen, anhand der Sprache einen Weg klarzumachen, der wirklich zur Erkenntnis führt; einen Weg, wodurch man alles andere im Leben auch viel besser verstehen könnte.«

Friedrich Weinreb in seiner Einleitung
Beschreibung

Am Anfang stehen vor allem Gedanken darüber im Vordergrund, was Sprache in der Welt der jüdischen Überlieferung ist, bedeutet und auch heute sein könnte.
Weinreb formuliert dabei wichtige Grundlagen und Grundstrukturen des Verstehens und Bedingungen für diesen neuen Umgang mit Sprache.
Nach der Einführung zeigt Weinreb, wie die einzelnen Buchstaben aus dem Nichts entstehen, warum ihre Form so ist wie sie ist, und welche Geschichten dabei ein Rolle spielen. Der Sinn der Zeichen wird dabei klar – ebenso wie sehr sie mit dem Leben des Menschen verbunden sind. Die Suche nach dem Sinn dieser Zeichen und der Wörter ist einer Suche des Menschen nach sich selber sehr ähnlich – manchmal fallen beide überraschend zusammen. Der Weg, den die hebräischen Buchstaben bilden, ist ein Weg, in dem sich das Göttliche in der Dynamik der Veränderung ausdrückt. Das bedeutet natürlich auch, dass die Ruhe in der Bewegung enthalten ist. Es ist der Weg des Menschen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der hebräischen Sprache ist die Identität von Buchstabe und Zahl. Auf Grund der »Zahlenwerte« ergeben sich völlig neue Sinnzusammenhänge, die in die Verborgenheiten der Sprache hineinführen.
Die angeeigneten Kenntnisse, von Weinreb leicht nachvollziehbar dargestellt, mit einem erträglichen Minimum an grammatikalischen Ergänzungen, werden auf viele Wortbeispiele angewandt. Das ist besonders beeindruckend, weil sich hier zeigt, wie überladene Begriffe ihren falschen Ballast abwerfen und neu lebendig werden.
Der nun mögliche Mitvollzug der Übersetzung der ersten drei Verse der Genesis macht in vielen Variationen sichtbar, wie frei die Sprache schon am Anfang ist.
Eine solche annähernde Übersetzung lässt zudem erkennen, dass alle möglichen, aus den hebräischen Heiligen Schriften abgeleiteten religiösen Zwänge – oft theologischen Ursprungs – auf einer tragischen Engführung beruhen.

Der Inhalt des Kurses lässt sich wie folgt beschreiben:

Am Anfang stehen vor allem Gedanken darüber im Vordergrund, was Sprache in der Welt der jüdischen Überlieferung ist, bedeutet und auch heute sein könnte.
Weinreb formuliert dabei wichtige Grundlagen und Grundstrukturen des Verstehens und Bedingungen für diesen neuen Umgang mit Sprache.
Nach der Einführung zeigt Weinreb, wie die einzelnen Buchstaben aus dem Nichts entstehen, warum ihre Form so ist wie sie ist, und welche Geschichten dabei ein Rolle spielen. Der Sinn der Zeichen wird dabei klar – ebenso wie sehr sie mit dem Leben des Menschen verbunden sind. Die Suche nach dem Sinn dieser Zeichen und der Wörter ist einer Suche des Menschen nach sich selber sehr ähnlich – manchmal fallen beide überraschend zusammen. Der Weg, den die hebräischen Buchstaben bilden, ist ein Weg, in dem sich das Göttliche in der Dynamik der Veränderung ausdrückt. Das bedeutet natürlich auch, dass die Ruhe in der Bewegung enthalten ist. Es ist der Weg des Menschen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der hebräischen Sprache ist die Identität von Buchstabe und Zahl. Auf Grund der »Zahlenwerte« ergeben sich völlig neue Sinnzusammenhänge, die in die Verborgenheiten der Sprache hineinführen.
Die angeeigneten Kenntnisse, von Weinreb leicht nachvollziehbar dargestellt, mit einem erträglichen Minimum an grammatikalischen Ergänzungen, werden auf viele Wortbeispiele angewandt. Das ist besonders beeindruckend, weil sich hier zeigt, wie überladene Begriffe ihren falschen Ballast abwerfen und neu lebendig werden.
Der nun mögliche Mitvollzug der Übersetzung der ersten drei Verse der Genesis macht in vielen Variationen sichtbar, wie frei die Sprache schon am Anfang ist.
Eine solche annähernde Übersetzung lässt zudem erkennen, dass alle möglichen, aus den hebräischen Heiligen Schriften abgeleiteten religiösen Zwänge – oft theologischen Ursprungs – auf einer tragischen Engführung beruhen.

Wörterbuch, hebräische Bibel, Begleittext und Tonqualität.

Das im Kurs von Friedrich Weinreb verwendete Hebräisch-Deutsch Wörterbuch von M.D. Gross ist leider vergriffen, ist aber vereinzelt antiquarisch erhältlich.
Als (besseren, weil umfangreicheren) Ersatz empfehle ich das Handwörterbuch, Hebräisch – Deutsch von Jaacov Lavy (Langenscheidt). Dieses enthält auch das moderne Hebräisch (Iwrit), wodurch mitunter auch noch weitere Zusammenhänge ersichtlich werden.

Als hebräische Bibel empfehle ich „Die Heilige Schrift: Hebräisch-Deutsch“ von Leopold Zunz. Diese Übersetzung umfasst das gesamte Alte Testament und stellt das hebräische Original dem deutschen in zwei Spalten gegenüber.
Auch die Interlinearübersetzung von Rita Maria Steurer ist ein guter Einstieg zum eigenständigen Lesen des Originals. Dort steht die deutsche Übersetzung Wort für Wort unter dem hebräischen Text, was gerade Anfängern eine große Hilfe ist.

Die damals für den Kurs geschriebenen Begleitblätter gibt es nicht mehr. Es wurde so gut wie möglich versucht, zu rekonstruieren, was Weinreb an die Wandtafel zeichnete und schrieb. Dies war nicht in allen Fällen möglich. Fast alle wichtigen Wörter sind aber in der hebräischen Schreibweise im Begleittext angegeben.
Die Tonqualität ist, vor allem bei den ersten Vorträgen, nicht einwandfrei. Raffinierte Tontechnik konnte dort wenig ausrichten, weil die Störungen den gleichen Frequenzbereich belegen wie die Stimme. Sonst wurden die unangenehmsten Nebengeräusche herausgefiltert.

Den Weg dieses Kurses in seiner Fülle mitzuerleben, bedeutet für die Hörer – buchstäblich – wachsende Klärung und Läuterung durch das Wort. Die Sprache jedenfalls könnte sich nun frei zu entfalten beginnen. Die Vorträge bilden eine wichtige Grundlage für das Verständnis der Werke Weinrebs überhaupt.

Dieser Kurs ist kein üblicher Sprachkurs, er ist vielmer eine Einführung in das Wesen der hebräischen Sprache. Mit dem Erkennen der Schriftzeichen ergibt sich ein völlig neuer Zugang zur Heiligen Schrift, den eine Übersetzung niemals geben kann.

Published in01 Sprache und Sprechen
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