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Der menschliche Körper

Archiv-Nr. 75Gw31 / Laufzeit: 19h 33min
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Im weitaus größten Teil der Vortragsreihe vermittelt Weinreb erstaunliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Organen und Sinnen, den sieben Wachstumsarten, den Pflanzen, den Tierkreiszeichen, den drei Mutter-, sieben Doppelbuchstaben und den zwölf einfachen Buchstaben. Die Begegnung gehört – zusammen mit der Kreativität und der Absichtslosigkeit zu den wichtigsten Begriffen im Leben und Werk Weinrebs überhaupt, die er hier mit dem emotionalen Körper, Krankheit und Gesundheit in Verbindung bringt.
Einen weiteren bedeutenden Teil der Vorträge widmet Weinreb der Ausarbeitung eines völlig neuen Verständnisses von Kranksein und Gesundsein, so wie diese im alten Wissen verstanden wurden. Krankheit entsteht nach diesem Verständnis nicht als Schicksalsschlag »aus dem Nichts«, sondern als persönliche Reaktion auf ein Erlebnis. So sieht er den Menschen nicht isoliert in einer fremden Welt, sondern zentral stehend, verbunden mit allem anderen um ihn herum.
Auch das Verhältnis zwischen Schüler und Lehrer könnte durch diese Ausführungen in einem neuen Licht erscheinen.
Das Thema »Der menschliche Körper« wird auf besondere Art, nämlich von der Sprache her angegangen. Es geht um die Zusammenhänge zwischen Lauten, Zeichen, Makrokosmos, Mikrokosmos. Das »Sepher Jezira« (Buch der Schöpfung) war Ausgangspunkt, aber, wie es eigentlich sein soll, nur Ausgangspunkt.

»Die Überlieferung im Judentum erwartet dann, dass von diesem Ausgangspunkt zu jeder Zeit eine lebendige Generation den Weg gehen kann, dass die Umwelt aus der betreffenden Zeit mitkommt, und dass dann reiche Frucht kommt. Auf diese Art wurden der menschliche Körper, die Organe und ihre Funktionen ausführlich besprochen. Ich glaube, das Resultat kann sich hören lassen.«

Friedrich Weinreb
Inhaltsangabe:
  1. »Erde« ist Synonym für das Erscheinende. Alles, was hier erscheint, ist das Eine gegenüber den Dreien dort im Verborgenen. In der Sprache sind die Konsonanten das Erscheinende. Die Vokale, der Ruach (Geist), sind die Grundlage der Artikulation. Das Verbindende ist die Melodie, weshalb sie identisch ist mit dem Blut, das im Körper alles miteinander verbindet. Der Atem ist die Neschamah, die göttliche Seele. Das Sprechen selbst ist bereits schöpferisch.
  2. Der gesunde Mensch hat Beziehung zu allem. Für das, was die Menschen früher noch imstande waren zu spüren braucht der moderne Mensch heute unzählige Erklärungen, um überhaupt noch etwas zu verstehen. Die Berechenbarkeit der Naturgesetze gegenüber dem Leben, das sich dem vollkommen entzieht. Das Ernstnehmen der Vielheit erzeugt Ohnmacht und das Gefühl des »Alles ist sinnlos!«.
    Weise waren nie Erklärer, sondern Erzähler von Geschichten. Mit der Schöpfung ist alles da. Deine Wünsche und Träume sind woanders Wirklichkeit.
    Seele und Körper sind eine Einheit. Wer keine Beziehung zum eigenen Körper hat, ist abgeschnitten.
  3. Das Herz, Zentrum des Blutkreislaufes. Die 32 Wege der Sephiroth.
    Die Nieren. »Herz und Nieren«, was ist damit gemeint? Auseinandersetzung, Kommen und Gehen. Leben bedeutet auch, Dinge loslassen zu können. Das Grab. Die Erinnerung ist uns eingraviert. Nichts ist verloren. Der Blick auf das Ganze. Die Ausscheidung mit dem üblen Geruch ist der Dünger für die Pflanzen, die gut riechen. Neues entwickelt sich aus dem Fortgegangenen. Die Schöpfung wird durch Denken erkannt.
  4. Weizen und Gerste. Das Brot beim Abendmahl – das ist mein Leib. Der Weg der Pflanzen. Die sieben Früchte nach 5. Mose 8, 8 und ihre Beziehungen zu uns. Die Frucht des siebten Tages – Juda und Tamar. Lus, der innerste Kern des Menschen.
  5. Die Einswerdung der Gegensätze bringt die Frucht hervor. Kompromisse sind fruchtlos. Mut zur Beziehung und zur Auseinandersetzung. Die Angst zulassen. Beherrscht von der materiellen Welt? Pathopsychologische Symptome aufgrund des Gefühls des Ausgeliefertseins. Kriege und Kämpfe im Menschen dienen nicht der Zerstörung, sondern der Erkenntnis des Essentiellen. Wer Angst hat verdammt andere. Rechthaberei als Grundlage für Psychosen. Geschichte Schimon Bar Jochais. Das Diesseitige ist Ausdruck des Himmels.
  6. Der Magen. Die Liebe zu Gott zeigt sich in der Liebe zu Menschen, Pflanzen und Tieren. Widder, Stier, Steinbock – Tiere mit Hörnern. Was ist das Horn? Die Verbindung zwischen Magen und Herz. Sämtliche Begegnungen, egal ob außen oder in Gedanken, werden mit dem Begriff des Essens assoziiert.
    Die Lunge. Wir atmen die Welt ein. Wie sehen wir die Welt? Lunge, Sehen und der Hirte – im Wort ist alles beisammen.
  7. Rhythmen des Lebens. Der Geist und der Geruch. Angenehme und üble Gerüche. Der Geschmack. Der Atem verbindet die Welten. Das Verhältnis von 1-4 in der Atemluft. Was wir wirklich benötigen, ist die »1«, den Sauerstoff. Doch im Diesseits ist die »1« verhüllt. Die Einheit von allem kann nicht durch unsere Wahrnehmung erkannt werden.
    Die Nase und der Zorn.
  8. Das eigene Leben erzählen. Das Gespräch kann nur mit einem Gegenüber stattfinden. Zuerst schafft Gott Himmel und Erde, dann spricht er. Mit dem Aussprechen bringen wir in die Form was uns bewegt (In-Formation). Verhalten bei Krankenbesuchen. Das freimütige Gespräch. Der Zornige atmet einen unangenehmen Geruch ein. Die Milz und das Lachen. Nur wer Jizchak (Isaak) in sich selbst kennt, kann lachen. Die Zähne »begrüßen« die Nahrung. Wenn die berechnende Klugheit schläft, können neue Einfälle kommen. Lehrer / Schüler, Mann / Frau, Knochen / Weichteile.
  9. Das Skelett. Was ist Erinnerung. Die sieben Öffnungen des Hauptes in ihrer Entsprechung zu den sieben Doppelbuchstaben des hebr. Alphabets.
    Das Ohr im Aufbau der Spirale. Der Mund. Das Sprechen bringt das Wort in die Gefangenschaft. Frage und Antwort. Der Unterleib, der Buchstabe Mem, in seiner Verbindung zur Besessenheit.
  10. Herz, Hand und Niere. Der Buchstabe Aleph: Gleichgewicht im Schweigen. Unsere Beziehung zur Natur und zu den Menschen. Zorn und Ärger. Langmut und Hitzköpfigkeit. Die Lunge ist ohne den Atem wertlos. Das Herz ist abhängig von der Lunge. Man kann nichts isoliert verstehen. Das alte Wissen kennt keine Ursachen, sondern verweist immer auf das Ganze. Der Körper zeigt die Reaktion des Menschen auf seine Begegnungen. Die Schin: Alle Organe sind mit dem Haupt verbunden. Die drei Mutterbuchstaben ergeben das Wort Asham, Schuld.
  11. Das Herz vernimmt auch das Unaussprechbare. Die 26 des Tetragramms als Grundlage alles Benennbaren. Das »Er« im Urgrund des Seins. Analysieren und Selektieren; die Qualität unserer Begegnungen und deren Weg durch uns. Unser Geschmack, hebr. taam, findet nicht nur Hier, sondern auch gerade Dort statt, wo der Mensch jenseitig ist. Die Ausscheidung (das was wir ablehnen) bildet die Grundlage für Neues. Der Magen und der Schlaf. Was meint Ps. 172,2: »… denn seinen Freunden gibt er’s schlafend.«? Doppelte Wahrnehmung. Nichts ist eindeutig. In der Umkehr wird die Kausalität aufgehoben.
  12. Das Sehen im Bezug zur Bewegung. Weisheit gegenüber dem Zeit-Räumlichen. Hitze und Kühle. Zorn und Gelassenheit. Erst der Wechsel zwischen links und rechts ermöglicht das Gehen. Weisheit hat nichts mit Wissen zu tun. Unsere Organe sind Ausdruck unserer Erlebnisse. Leben hat immer zwei Seiten. Der Tod ist eindeutig. Die Nieren. Die Ohren, Ohrringe. Der Löwe.
  13. Kurze Wiederholung. Die beiden Nasenlöcher. Das Sichbeherrschen und der Zorn. Sobald die Frau (das Äußere bei uns) das Sagen hat, fallen wir aus der Harmonie. Worüber lacht der Mensch? Worüber freut er sich? Was wir uns vorstellen wird Realität. Isaak, die Milz und die Freude. Das Riechen: Duft verbindet Sichtbares und Unsichtbares.
  14. Der Mund. Die 32 Zähne. Die Arche und ihre Maße. Elia bringt die Überraschung. Die Erlösung durch das Wort. Die Arme und die Hände und ihre Bezüge zueinander. Die Tefillin. Das Sprechen ist wichtiger als das Denken. Nur die freie Rede kann inspiriert sein. Die Welt im Zeichen des Stiers. Der aggressive und der zahme Stier.
  15. Die Ausscheidung. Das Böse muss umhüllt werden. Der Überbringer schlechter Nachrichten stirbt. D.h. er verliert etwas bei sich selbst. Es gibt »Dinge« und »Wesen«, die der Mensch nicht benennen soll, weil er keine Ahnung hat von was er eigentlich spricht. Die Schöpfung kommt durch das Wort, nicht durch den Gedanken.
    Das Essen und die Verdauung.
  16. Die Beschneidung des Herzens. Die Nieren (detailliert). Kann der Mensch auch absichtslos handeln? Glauben können die meisten erst, wenn sie das Berechnen satt haben. Gründe zur Freude. Gesundsein und Krankheit.
  17. Licht und Haut. Die Einheit zwischen Seher und Objekt. Die Haut als Beziehungsorgan.
  18. Haare und Nägel. Das Bedecken der Haare. Die langen Haare der Frau. Der Bart und der Weise. Die Frau soll schweigen. Die Leber.
  19. Haut, Enge, Angst und Schuldgefühle. Die Krankheiten Ägyptens. Die sechs Tage der Schöpfung gegenüber dem siebten, dem Ruhetag. Das Sein im Körper ist kühl. Deine ganze Umgebung formt sich nach deinem Sein. Die Art wie du bist hat AUS-Wirkungen (= Wirkung nach außen); Wohnung, Pflanzen und Tiere eingeschlossen. Offener und versteckter Zorn.
  20. Eifersucht. Die Galle. Der Gesunde erlebt viel. Beim Kranken ist die Langeweile und die Gleichgültigkeit. Esau zieht nach Seir: Das gutbürgerliche Leben. Der Weg des Lebendigen ist fortwährender Kampf. In der Enttäuschung beginnt das Gespräch. Nur der leidende Mensch ist im Bild und Gleichnis Gottes. Schuldgefühle und die Wirbelsäule. Der Mensch meint, er müsse alles selbst tragen.
  21. Fortsetzung: Die Wirbelsäule im Zeichen der Waw und der 33. Nur der Mensch kann aus sich selbst erstarren. In der Natur gibt es das nicht. Die aufrechte Haltung des Menschen. Unsere Verantwortung.
    Der Schlaf. Natürlicher Schlaf und Schlaflosigkeit. Der Tiefschlaf, tardema. Traum und Vision. Albträume. Ein Durchbruch kann nur in Freiheit geschehen. Loslassen. Der Schlaf der Galle und des Magens.
    Der Mastdarm. Das böse Lachen. »Freude« an Zerstörung. Der Spötter. Misshandlung der Frau. Die Organe werden geschwächt. Vielheit in der Sprache. Das Skelett ist männlich. Organe und Muskeln sind weiblich. Die Natur singt, der Mensch zwingt. Erlösung aus dem Zwang. Hingabe. Was ist nun Krankheit?
  22. Das Leid auf sich nehmen. Der Mensch mit der Fähigkeit der Erinnerung. Nichts ist vergessen. Sehnsucht nach Leid. Wobei fühlen wir uns wohl?
    Die Krankheit Hiobs: Geschichte aus der Überlieferung, die den Ursprung von Hiobs Leiden erzählt. Moses Zunge wird verbrannt. Wie unser Verhalten gesteuert wird. Erwecke beim Kranken das Kind! Auch der gesunde Mensch hat einen Mastdarm. Heilsein bedeutet das Leben in allen Nuancen bei sich zulassen zu können. Die Sünde als Geschenk.
  23. Selbsterkenntnis im Krankheitsstadium. Die Söhne Jakobs erkennen Joseph nicht mehr in Ägypten. Mangelnde Selbsterkenntnis bringt Angst hervor. Die Waage zwischen dem Kausalen und dem Akausalen. Der Mensch im Aufbau 6+1. Ungleichgewicht bringt den Sturm (am Bsp. Jonah). Warum uns oft der Blick für das Gute fehlt. Niniveh bleibt bestehen: Die Bedeutung der »7«. Quelle des Lebens.
  24. Im Ewigen ist alles zeitgleich da. Die Menschheit identifiziert sich mit der Geschichte und kann sich selbst nicht mehr erkennen. Die Zunge und der Prophet. Jede Sprache bringt ein eigenes Verhalten, eigene Mentalitäten, hervor. Vokale und Konsonanten sind weltweit identisch. Alle Völker sind in uns. Wer seinen Weg im Leben nicht geht ist bereits gestorben. Das Töten mit der Zunge. Das Licht in der Wirbelsäule. Ärger ist nur auf Verstandesebene möglich. Das Tödliche an der linken Seite. Der üble Geruch der Krankheit. In der Krankheit will sich etwas bei uns ausdrücken.
  25. Die Geschichte vom Kranken, der den König erwartet. Die Welten um uns herum. Der Tod ist ein Abschluss einer Phase. Die Metamorphose, wie sie der Schmetterling durchlebt, bedeutet bei uns die Verbindung aller vier Welten in uns. Der Sinn der Feiertage. Gilgul: Der Mensch durchlebt eine Phase nach der anderen. Das freudige Lachen.
  26. Hunger und Sättigung. Lebenssatt. Die Einsammlung zu den Vätern im Tod. Der Thron Gottes. Die Vereinigung aller Welten und Erlebnisse am achten Tag. Die Heiligkeit des menschlichen Körpers. Die Organe zeigen die andere Welt. Zynismus, Spott und Destruktivität sind die Werkzeuge des Bösen. Ab 28. Minute: Schlusswort.
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