Archiv-Nr. 85H89 / Laufzeit: 1h 28min
Die Zwillinge Jakob und Esau zeigen jeden von uns in seiner Ganzheit. Leben in der Dualität. Wir sind äußerlich, mit einem Körper hier im Konkreten und genauso zugleich innerlich, ursprünglich, geistig – uns selbst oft unbekannt (und gerade deshalb) – anwesend. In der einseitigen Wahrnehmung des Diesseitigen bei gleichzeitiger Verdrängung dessen, was uns als Menschen im Bildnis Gottes ausmacht, geraten wir in ein Spannungsfeld, welches wir nicht imstande sind auszuhalten.
Esau ist der Erstgeborene, weil unsere Wahrnehmung dementsprechend ist. Der Mensch sieht auf das Äußerliche; Gott aber sieht das Herz an. Der Segen wird dem Inwendigen (Jakob) zuteil. Esau zieht das Runde, Schlüssige, Konkrete (Linsengericht) dem Durchbruch aus dem Zeit-Räumlichen vor – mit allen Konsequenzen. Geheimnisse unseres Lebens, die sich in allen unseren Taten immer und immer wieder wiederholen.
Bedeutung der Erzählung Jakob und Esaus, befreit von historischem Ballast, für unser Leben. Was bedeutet die Erstgeburt, das Linsengericht, das Ziegenfell, die Handlung Rebeccas? Weshalb erkennt Isaak Jakob nicht?
Das letzte Drittel beinhaltet Fragen der Zuhörer zur List Rebeccas (“Das ist eine Lüge!”), zum Fang des Tieres durch Esau, nachdem Jakob gesegnet wurde, der Geschichtlichkeit der Bibel und weitere.
Der Vortrag wurde mit dem Thema “Jakobs Kampf mit dem Engel” (85H90) fortgesetzt.