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Kategorie: 01 Sprache und Sprechen

Alles was hier geschieht, kann nur geschehen, weil es oben geschieht. Du tust im Grunde gar nichts dazu. Wenn du sprichst, so kannst du das nur, weil es durch dich redet. Von oben wird gesprochen, und du machst nur den Mund auf und sprichst. Wenn du meinst, du selber würdest sprechen, so wäre das Unglaube. Du glaubst noch zu wenig an deine große Bedeutung, an deine Verantwortlichkeit, wenn du sagst: Also gut, ich rede mal etwas. Du sprichst niemals, es spricht. Du könntest nicht einmal den Mund öffnen. Das Wort »kinereth« will dich daran erinnern, daß im Instrument, durch die Harfe Davids, Gottes Wind mit dir spricht. Sprechen ist ein Singen, ist eine Melodie. Die Melodie ist »schirah«, ein Lied. Es klingt schön, du kannst von seinem Rhythmus nicht abweichen, es käme eine häßliche Dissonanz heraus. Wenn es aber plötzlich falsch tönt, so stimmt es innerlich nicht mehr. Die Melodie ist zerbrochen. Diese Melodie, so wird gesagt, die immer alle Melodien enthält, ertönt im Norden von Galiläa, dort beim »gal«, im Körperlichen, wo diese ganze Welt anfängt, dort liegt der See Kinereth. Und dort erscheint tatsächlich das Wort als Verständigung, das dir erzählt, was von oben dem Menschen gesagt wird. Es ist nicht unten gesagt, es kommt von oben. Verstehe das Wort von oben.

Weinreb, Die jüdischen Wurzeln des Matthäus-Evangeliums

Das Hohelied

Archiv-Nr. 76Z63 / Laufzeit: 5h 49min Drei Vorträge Friedrich Weinrebs gibt es über das “shir hashirim”, das Lied der Lieder. In allen dreien nähert er…

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