Archiv-Nr. 83Wn107 / Laufzeit: 5h 56min
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»Diese Erwartung, dieses Hoffen, – Wissen und doch Nichtwissen des Kommenden – ist vielleicht eine der wichtigsten Säulen des Lebens überhaupt. Wir denken, wir wissen: »Weihnachten wird er geboren«; das ist schon feststehend. Und man fragt sich eigentlich nicht, was es bedeutet, dass er noch nicht da ist.«
Friedrich Weinreb
Viele Menschen leben in einer Erwartungshaltung. Die Zeit fließt wie das Wasser und mündet im Meer, im Unüberschaubaren, im Tod. Aber damit auch in der Auferstehung. Aber meint die Bibel das Warten, was wir mit dem Begriff der Zeit verbinden? Dass wir auf etwas hoffen, was scheinbar besser ist als das Jetzige. Advent bedeutet “Ankunft” und ist gegliedert in vier Adventswochen, die der einen “Weih-Nacht” gegenüberstehen. Hörer und Leser Friedrich Weinrebs erkennen sofort das 1-4 Prinzip, welches sich schon in den ersten Kapiteln der Genesis deutlich abzeichnet.
Es geht um den Durchbruch des Ewigen in unser von Kausalität geprägtes Leben. Advent versteht Weinreb als Gefühl und persönliche Frage: Wann geschieht bei mir und bei anderen der Durchbruch als Überraschung – nicht aus Berechnung. Wann geschieht es “gratis” = aus Gnade. Friede auf Erden, so lautet der Bibeltext, zeigt sich in der persönlichen Erfahrung dann als Erlebnis des Vollkommenen. Friede bedeutet im Hebräischen Vollkommenheit. Das “Volle” ist gekommen oder “das Kommen ist nun voll geworden”.
Das menschlich Machbare, unsere Macht, verschafft uns Sicherheit. Das ist der Grund, weshalb etliche immer etwas machen wollen. Das Machen betört uns aber auch. Herodes fürchtet, mit der Geburt des Messias entmachtet zu werden = nichts mehr machen zu können. Hieraus resultiert sein Hass und sein Gebot des Kindermordes.
Friedrich Weinreb setzt die Adventszeit in Beziehung zu den vier Welten der Überlieferung:
- der Olam Aziluth (Welt der Emanation)
- der Olam Beriah (Welt der Schöpfung – des Gegenübers)
- der Olam Jezirah (Welt der Formwerdung)
- und der Olam Assijah (Welt des Tuns)
Im Äußersten, wenn scheinbar alles hoffnungslos wird, geschieht auf wundersame Weise plötzlich die Öffnung, die Wiedergeburt, die Erlösung. Die “Vier” gelangt zur “Eins” woraus die “Fünf” der Zukunft entsteht. Das ist der Zustand, der weder mit irdischen Mitteln noch irgendeiner Technik “gemacht” werden kann. Gnade, Barmherzigkeit und Liebe reichen sich hier die Hand und begegnen uns im Stillen.
Inhalt:
Teil 01:
- Erwartung und Hoffnung
- Das Fließen des Alltags
- Durchbruch ins Ewige wider das Naturgesetz
- Gnade und Überraschung
- Frieden / Vollkommenheit
- Die Entstehung der Institutionen und des Brauchtums
Teil 02:
- Weihnachten als Ereignis im Ganzen
- Verbindung und Isolation als Grundlage für Sanftmut und Aggression
- Gottes Sehnsucht nach einem Gegenüber und der Verbindung durch Liebe
- Die Entstehung des Erscheinenden wird mit wenig Worten ausgedrückt
- Die vier Welten
Teil 03:
- Das Leben ohne Sinn
- Bewegtes und stilles Wasser als Bild für Leben und Tod
- Jesus aus Nazareth in Galilea – das Ewige in der Form
- Reinkarnation – GilGul
- Die Form “Gal” mit dem Wert 33
- Der Dunst “Ed”
- Tun ohne Zwang – Tun durch Be-Zieh-ung
- Der Berg – das Heilige ver-birgt sich (Tabor, Sinai)
- Anmaßung (das Erklären der Bibel mit menschl. Maßstäben)
Teil 04:
- Wesen der Versuchung
- Ursache der Angst
- Was ist Hoffnung?
- Die Verbindung des Höchsten mit dem Niedrigsten
- Der Reichtum des Kindes
- Der Weg gegen den Strom
- Fasten (ich kann von der Welt nichts aufnehmen)
- Chanukka (Fest der Erneuerung – oft mit Lichterfest bezeichnet)
- Sünde wider den Heiligen Geist – Profanisierung des Heiligen
- Makkabäer und Hasmonäer
Teil 05:
- Selbstliebe und Selbsterkenntnis
- 4 Evangelien, 4 Thronwesen, 4 Fastenwochen,
- 4 Reiche (Babel, Meder und Perser, Jawan, Edom)
- Jonah, Esther, Noach
- Die Versuchung geht vom Schönen aus
- Die Flucht vor sich selbst endet im Sturm (Jonah)
- Suche nicht außen, sondern innen – im Kern ist alles anwesend
- Wie erreiche ich die “8” – die acht Lichter des Chanukka
Teil 06:
- Das Wunder, der Verführer
- Henoch
- Rom = es herrscht Recht und Gesetz – Brief an die Römer (Gesetz und Freiheit)
- Die Jakobsleiter
- Die Sonnenwende
- Salomo und Sulamith
Teil 07:
- Der Baum und seine Wurzeln
- Luft, Feuer, Wasser und Erde – Leben in der Verdichtung
- Der Sündenfall – der Fall in die progressive Dichte
- Überleben in der Welt der Vielheit
- Die Wünsche des Kindes zu Weihnachten
- Die Taufe (Unterwerfung in die Zeit)
Teil 08:
- Die Eltern Johannes des Täufers
- Das Öl aus der Olive als Quelle des Lichts
- Warum wird der Täufer enthauptet?
- Erster und zweiter Adam
- Die Leitung durch den Stern
- Die Weisen – Chochma (Nulldimensionalität)
- Neue Geburt